Das Lied Von Der Erde: 6. Der Abschied

Die Sonne scheidet hinter dem Gebirge
In alle Taeler steigt der Abend nieder
Mit seinen Schatten, die voll Kuehlung sind
O sieh! Wie eine Silberbarke schwebt
Der Mond am blauen Himmelssee herauf
Ich spuere eines feinen Windes Weh'n
Hinter den dunklen Fichten!

Der Bach singt voller Wohllaut
Durch das Dunkel
Die Blumen blassen im Daemmerschein
Die Erde atmet voll von Ruh' und Schlaf
Alle Sehnsucht will nun traeumen
Die mueden Menschen geh'n heimwaerts
Um im Schlaf vergess'nes Glueck
Und Jugend neu zu lernen!
Die Voegel hocken still in ihren Zweigen
Die Welt schlaft ein!

Es wehet kuehl im Schatten meiner Fichten
Ich stehe hier und harre meines Freundes
Ich harre sein zum letzten Lebewohl
Ich sehne mich, o Freund, an deiner Seite
Die Schoenheit dieses Abends zu geniessen
Wo bleibst du? Du laesst mich lang allein!
Ich wandle auf und nieder mit meiner Laute
Auf Wegen, die vom weichen Grase schwellen
O Schoenheit!
O ewigen Liebens - Lebens - Trunk'ne welt!

Er stieg vom Pferd und reichte ihm
Den Trunk des Abschieds dar
Er fragte ihn, wohin er fuehre
Und auch warum es muesste sein
Er sprach, seine Stimme war umflort
Du, mein Freund
Mir war auf dieser Welt das Glueck nicht hold!
Wohin ich geh'?
Ich geh', ich wand're in die Berge
Ich suche Ruhe fuer mein einsam Herz
Ich wandle nach der Heimat, meiner Staette
Ich werde niemals in die Ferne schweifen
Still ist mein Herz und harret seiner Stunde!
Die liebe Erde allueberall
Blueht auf im Lenz und gruent aufs neu!
Allueberall und ewig blauen licht die Fernen!
Ewig... ewig



Credits
Writer(s): Gustav Mahler, Glen Cortese
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