Das Verhör

"Habt ihr gehört, der Kronprinz ist verhaftet worden"
"Er wurde nach Küstrin gebracht"
"Festungshaft, oh mein Gott"
"Er wurde auf der Flucht gefasst"
"Er soll Teil einer Verschwörung gegen den König sein"
"Mann hat ihn an der Französischen Grenze verhaftet"
"Ich hörte, er wollte nach England"
"So oder so er ist ein Deserteur"

Der Kronprinz in Ketten, habt ihr das gesehen
Und jeder fragt sich, was wird nun gescheh'n
Der wütende König wittert Hochverrat
Und will ihn grausam bestrafen für das, was er tat
Den Friedrichs verwegener Plan kam ans Licht
Gnade erwarten, das kann er wohl nicht
Was beschließt das Gericht

Hof und Intrige, Hof und Intrige, Hof und Intrige, Hof und Intrige
Hof und Intrige, Hof und Intrige, Hof und Intrige

"Erhebe er sich. Seine Majestät Friedrich Wilhelm hat das Wort"
"Vater bitte"

Ruhe, du Verräter, deine Pläne sind durchschaut
Ich seh dich vor mir und mir graut
Das ich dich meinen Sohn nenn, tut mir in der Seele weh
Wie konntest du nur. Bitte Versteh

Wer weiß was du sonst noch gegen mich im Schilde führst
Warte nur bis du die Folter spürst
Du bist ein Schwerverbrecher und ich werd nicht eher ruh'n
Nein, Vater, nein, was muss ich tun?

"Ich dulde keinen Verschwörer, der nur auf die Gelegenheit wartet mich umzubringen, um schnellst möglich meinen Platz einzunehmen"
"Das würde ich niemals"
"Niemals hättest du die Flucht ohne fremde Hilfe unternommen! Du bist mit der Opposition im Bunde. Du setzt das Schicksal Preußens aufs Spiel. Geb deinen Anspruch auf den Thron auf"
"Was? Erkennt mir den Anspruch doch ab, wenn ihr es für richtig haltet"
"Du wirst noch frech. Du weißt genau, dass der Erstgeborene das göttlich verbriefte Recht auf die Thronfolge hat"
"Ich soll also freiwillig verzichten?"
"Verzichte und die Strafe für dein Vergehen wird dir erlassen"

Ich habe keinen Treueeid geschwor'n
Ich bin als freier Mensch gebor'n
Und deshalb bin ich nicht bereit
Auf mein Erbrecht zu verzichten
Ich bin nicht bereit
Ich beug mich keinem Zwang

Du hast dein Urteil selbst gefällt
Du hast dich gegen mich gestellt
Du wirst ewig in Ketten gelegt und wirst weggesperrt von der Welt
Ich verfluche den Tag deiner Zeugung und wünsche mir nur du wärst tot
Doch das wirst du schon sehr bald sein, du Schande Preußens
Schaft ihn weg!

"Das Gericht zieht sich zur Beratung zurück"

Er will sich nicht beugen, habt ihr das gehört
Auch wenn er damit das Unheil herauf beschwört
Der König, er sieht sich beleidigt und bedroht
Schickt er dafür den eigenen Sohn in den Tod?
Schon schalten die anderen Länder sich ein
Und bitten den Vater dem Sohn zu verzeih'n
Aber geht er d'rauf ein?

"Eure Majestät, ich euch den Beschluss des Gerichts"
"Lasst hören"
"Dass Gericht sieht sich für die Verurteilung des Kronprinzen nicht zuständig und kann daher kein Urteil fällen"
"Diese Versager! Dann spreche ich das Urteil selbst. Ich lasse ihn hinrichten"
"Mit Verlaub eure Majestät, aber das wird der europäischen Diplomatie nicht zu vermitteln sein"
"Soll er etwa mit seiner Dreistigkeit einfach so davon kommen!"
"Ich habe dem Fall ein neues Beweisstück vorzulegen, das euch vielleicht weiterhilft. Ich habe diesen Brief gefunden. Lest selbst"
"Nach England wollte er also fliehen"
"Sicher steckt der Englische Königshof dahinter"
"Ich hatte also Recht, es handelt sich um eine groß angelegte Verschwörung"
"Ihr seht wozu London im Stande ist, um euch von Österreich abzuspalten"
"Ich breche mit England und dem hochnäsigen Familienpack meiner Gemahlin"
"Leutnant Katte! Er war beteiligt. Er hat mein Vertrauen missbraucht, das wird er teuer bezahlen. Wenn ich meinen Sohn schon nicht hinrichten lassen kann, so werde ich ihm wenigstens eine Lektion erteilen, die er sein Lebtag nicht vergessen wird"

Hof und Intrige, was wird gescheh'n
Wie weit wird der Jähzorn des Königs noch geh'n?
Hof und Intrige, wird er es tun
Ermordet der preußische König den eigenen Sohn
Liebe, Lüge, Intrige



Credits
Writer(s): Ch. Jilo, D. Martin
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